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Noble Rot (Fortsetzung Titelstory No. 17)

 

Doch dann stockte die noble Karriere. "Wann das eingeschlafen ist, kann ich auch nicht sagen", zuckt Stefan mit den Achseln. Es fehlte wohl die Unterstützung der Plattenfirma bei den Konzerten. Und da sich sonst

nichts Großartiges anbot, konnte die Gruppe auch nicht wechseln. "Wir waren auch damit überfordert, uns mit Rechtsabteilungen auseinander zu setzen",fügt Johannes hinzu. So hat die Rots geschaut, Gigs zu kriegen, spielten mit Prollhead, Rausch, Sun, und auch bei Doro Peschs Tourstart in Düsseldorf. Da war Johannes aber schon nicht mehr dabei.Warum nicht? "Keine Lust mehr!", meint dieser kurz. Ira und René lachen: "Das ist typisch Johannes!" "Aber es stimmt", bekräftigt der Drummer, "Ich hatte drei Jahre lang keine Lust mehr auf Musik." Ein Jahr davon die anderen auch nicht. "Das lief nicht so optimal mit dem anderen Schlagzeuger", erzählt Stritt, "Dann lieber gar nix machen."

 

ReneDann begann Johannes wieder, spielte bei einer Coverband und arbeitete in anderen Projekten mit. Doch mittlerweile war der Kontakt zwischen den alten Muckenkollegen abgerissen, bis Johannes eine größere Geburtstagsparty plante und alle einlud. "Wenn ihr meine Freunde seid, dann kommt ihr." Und sie kamen. Ira mailte sich dann viel mit Virginia, Johannes Frau. Darunter: "Unser Schlagzeuger ist nichts."Virginia zurück: "Frag doch Johannes." "Wir hätten uns ja nie getraut", stönt Stefan. Doch Virginia kontert: "Frauen sind da unkomplizierter." Johannes sagte natürlich nicht nein. "Welch? Glückes Geschick, Turriö", platzt Stritt heraus, frei nach Otto Waalkes. "Unser Vorbild", juckst Johannes, "auch musikalisch." Stefan pflichtet dem bei: "Von den verkauften Platten auf jeden Fall."

 

René Förster

 

 

StrittIra: "Und dann haben wir den Proberaum gefunden." Gina: "Und so schließt sich irgendwie der Kreis." Johannes: "Und das war heavy, dass die Band noch exisitierte, ganz unglaublich." René: "Mit den gleichen markanten Merkmalen, dem gleichen Gitarrensound." "Da schließt sich wieder der Kreis zu AC/DC", befindet Johannes. Coversongs waren eh nie die Sache von Noble Rot. "Unser Anliegen war es immer, eigene Stücke zu schreiben", erklärt Stritt. Ira ergänzt: "Und alles ohne Effektgeräte und ohne Tralala." "Ja, von Anfang an haben wir gesagt: Wir stöpseln nur ein und machen Sound", konstatiert Stefan.

 

Stefan Strittmatter

 

Der Sänger und gleichzeitig Stückelieferant schreibt die Songs nicht fertig, sondern bringt sie in den Proberaum, wo sie dann auf Band getrimmt werden. "Wir sitzen dann im Proberaum ganz lange bis in die Nacht." Überhaupt sieht sich Stefan Strittmatter eher als Stückeschreiber wie Neil Young: "Wir setzen das nur anders um. 90 Prozent könnte man akustisch spielen."

 

IraUnd dann kam das Reunion-Concert am 18. Januar. "Look at me!", ruft Johannes: "Das Besondere war, das wir wieder in alter Besetzung gespielt hatten, ohne Sänger, den ich nur temporär kennen gelernt hatte." Dabei war alles nur Plug & Play, also einstöpseln und spielen. Von der dargebotenen Musik war 60 bis 70 Prozent akustisch. Auch das Publikum war sehr gemischt und schwer ein zu schätzen, wie es reagieren würde. Außer Noble Rot macht nur noch eine Coverband Dampf. "Wir hatten auch gedacht, wir fangen Midtempo an", sinniert Stefan, und Johannes lacht. Stefan darauf: "Aber Midtempo scheint bei uns eine ganz eigene Bedeutung zu haben." Die Resonanz kam unerwartet: Das Publikum tanzte. Bemerkt Stefan trocken: "Also dafür, dass so ein Konzert war, war es schon sehr hervorragend."

 

Ira Hagelücke

 

Wie geht es jetzt weiter mit Noble Rot? "Wir ziehen da dran", meint Johannes, "wir sind dabei, unser Programm auszubauen, um anderthalb Stunden spielen zu können, aktivieren das alte Programm und arbeiten auch an neuen Stücken." Insgesamt steht etwa eine Stunde Repertoire mit 13/14 Stücken. Für die Zeit ab Ende März/Anfang April suchen die noblen Rotter dann nach Auftrittsmöglichkeiten.

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