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Pecadoras: Wir sind alle kleine Sünderinnen (Fortsetzung)

 

Jetzt suchen die Girls noch eine Gitarristin oder Bassistin. Wenn es nicht klappt, machen sie einfach zu dritt weiter. An diesem Tag hatte sich eine Gitarristin aus Düren angesagt. Doch weit und breit nichts von ihr zu sehen, geschweige denn, zu hören. Dann machen sie halt zu dritt weiter: "Die Ärzte haben es auch geschafft." Doch die haben einen Gitarristen, der singt. Sarah: "Einige leicht Sachen könnte ich auf der Gitarre spielen, aber ich finde es ziemlich schwer, gleichzeitig zu singen." Außerdem wollte sie sich mehr auf das Singen konzentrieren. Also definiert sie sich als Sängerin? "Das ist ihre Lebensaufgabe", lachen alle. "Und auf dem Höhepunkt bringe ich mich um", spielt Sarah auf das Schicksal Kurt Cobains an.

 

Im Mittelpunkt steht der Punk. Die Texte von mehr oder weniger allen: Julia schreibt überwiegen auf Englisch, Kira und Sarah auf deutsch. Mit Hilfe von Sarah Frenken auch Spanisch. Französisch? Eine Diskussion entbrennt: "Machen wir, wenn wir Lust drauf haben. Spanisch klingt aber cooler."

 

Facts über Noble Rot"Wenn ich etwas schreibe, ist das immer etwas Depressives", bekennt Jule. Themen gefällig? Abtreibung oder Selbstmord, Faschismus oder sogar Nekrophilie. "Ich kann nichts Lustiges schreiben." So handelt "Momma" von Abtreibung: "Thank you Momma, you finally killed me", "Schizophrenia" eben von Gespaltenheit: "I am evil in your head - Killing you would make me dead". "Freizeitnazis": "Sonntags (wann sonst) bin ich über den Jülicher Marktplatz gegangen und von irgendwelchen Prolls angemacht worden", erinnert sich Jule. "Das sind Mitläufer, die in einer rechten Gruppe Halt suchen, aber eigentlich nicht dahinter stehen, sondern Dinge tun, die aus dem Ausland kommen", konkretisiert Kira den Text: "Pizza nur beim Italiener/aus Jamaica kommt dein Gras/Und beim Türken frisst du Döner/Doch in deinen Augen Hass/Wenn du Minderheiten siehst/Schlagen, prügeln kannst du schnell/Du beteuerst, dass du rechts bist/Du bist multi-kulturell."

 

"Wir haben aber auch lustige Lieder", wendet Kira ein, "Richtige Sauflieder", ergänzt Sarah. Beispiel "Hobby": "Briefmarken auf dem Hinterteil/Machen dich so richtig geil". Und wer schreibt die? "Wir alle zusammen, wenn wir proben." Klingt, als ob die Drei dann immer prima drauf seien. "Ne, wir haben gute Laune oder schlechte Laune." Kira setzt noch einen drauf: "Wir sind alle ziemlich zickig, furchtbare Dickköpfe." "Ich bin aber erst einmal gegangen", versucht Julia zu schlichten. "Aber wir haben uns schon häufig angepflaumt", bestätigt Sarah. "Wir sind schon nicht einfach", erklärt Jule. Wollen sie das denn überhaupt sein? "Nein", unterstreicht Sarah. "Wir sündigen andauernd", fügt Jule hinzu, und Sarah bekräftigt: "Permanent." Welche Sünden wären denn das? Beispiele? Doch die Band hält sich bedeckt: "Sündigen ist relativ."

 

Plötzlich Geräusche im Treppenaufgang, die Tür geht auf und ein Wunder geschieht: Alexandra Schruff aus Düren, die eigentlich schon abgeschriebene Gitarristin steht auf der Matte. Ehe sie sich versieht, sitzt sie bereits mit dem Trio auf der Treppe und lässt sich ablichten. Dann wieder zurück in den Proberaum. Jetzt wird gespielt. "Ich kenne aber die Akkorde noch nicht", klagt Alex. Jule hilft dem schnell ab. Berührungsängst kennen die Pecadoras offensichtlich nicht, schnell wird die Dürenerin integriert. Damit sind die Pecadoras zu viert. Vorerst.

 

 

Konzerte:

  • 27. April in Eschweiler, Realschule, Fete der Aachener Antifa-Gruppe
  • 11. Mai in Düren, Multikulti: Befreiungsfete der Dürener Antifa
  • 17. Juli in Jülich, Frauentag im Alten Rathaus mit Funny without Money
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