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Die letzte Stufe der Erfahrung
 

Im Endeffect präsentieren sie das, was ihnen Spaß macht. Wichtig ist der Band aus Aldenhoven aber auch, dass der Name hängen bleibt, wie Sänger und Bassist Frank Lexis unterstreicht: "Es ist ein Ausdruck, der im allgemeinen Sprachgebrauch vorhanden ist."

 

Frank ist als Songschreiber offenbar auch das Sprachrohr der Gruppe. Er beschreibt die Songs als Erfahrungen und Erlebnisse seines Lebens. Dem Bandnamen kommt dabei ein besonderer Stellenwert zu: "Es ist eine Wortspielerei: Effekt und Ende. Die letzte Stufe der Erfahrungen. Jetzt weiß ich, was passiert." Auch wenn ein Fazit lautet: "Es ist zu spät", triefen die Texte nicht vor Hoffnungslosigkeit: "Die Songs sind ein Resumee, sagen, ich hab's kapiert, werde es beim nächsten Mal besser machen."

"Die negative Erfahrungen sind leider die, die am meisten hängen bleiben und prägen. Das heißt nicht, dass wir die Depressiven sind. Ich schreibe Songs leichter, wenn mir nicht so gut ist, wenn ich allein bin, um die Dinge zu verarbeiten." So bei "Tragweite": Ziemlich an der Oberfläche gehalten, beschreibt das Lied Gedanken, Zustände, und Augenblicke, die laut Lexis jeder nachvollziehen kann, der mal Herzschmerz hatte: "Man hat sich bemüht, alles zu geben, bis zuletzt." Leise fügt er noch hinzu: "Wenn ich sitze und trauere, bin ich gleichzeitig glücklich."

 

Rudi Mehlhorn, Frank Lexis, Willi-Bernd Klosky

Endeffekt1So einspurig fahren "Endeffect" allerdings nicht, was das Thema "Texte" betrifft: "'The Same' ist einer unserer politischen Songs, der erst politisch wirkt, wenn man ihn genau liest: 'Past, present, future/for you it's just a game': Viele Politiker haben ihre Glaubwürdigkeit verloren, es geht nur darum, Machtpositionen zu erringen, halt ein Spiel. Am Anfang hatten sie vielleicht noch Ideale, was sie ändern wollen. Je länger sie im Business sind, geht das verloren. Vielleicht ist es auch Resignation der einzelnen Herren und Damen, weil sie nichts bewirken können. Am deutlichsten wird dies immer kurz vor den Wahlen, wenn Versprechungen gemacht werden. Am Ende merkt man nicht wirklich, wer an der Macht ist, weil sich nichts verändert hat: 'You never kept your promises/You made them just to be elected'."

"Live aus Berlin" hingegen beinhaltet die Vielschichtigkeit der Stadt, ihre Kulturen und Geschichte: "Ich habe eine Woche dort verbracht, und dachte, die Hauptstadt hätte das verdient. Ich war überrascht, dass mich eine Metropole in so einer kurzen Zeit vereinnahmt hat: 'Offene Herzen, laden zum Plaudern ein/Hier bleibst Du nicht lang allein'." Dazu kommt das Thema Mauer, denn Frank konnte kurz nach dem Mauerfall noch einige Teile von der gigantischen Konstruktion sehen. Aber das Lied ist keine reine Homage, auch die Kehrseite wird betont, die so eine Großstadt mit sich bringt: "Ku'damm, streitende Junkies/Auch das ist Berlin".

 

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