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 | Rock City Jülich wird mit NiT geschrieben
24 lokale Bands live und auf CD von Not-in-Tune produziert
Einen doppelten Bandmarathon hatte sich das Jülicher Team Not-In-Tune-Records um Cornel Cremer und Markus Uhlenbruck in den vergangenen Monaten vorgenommen: Produktion und Aufführung des 5. Jülichsamplers mit 24 Bands. Nur unveröffentlichte eigene Songs hieß die Devise. Als Krönung spielten alle Formationen zur Veröffentlichungsparty der CD am Freitag und Samstag im Kulturbahnhof ein Kurzset zwischen 20 und 40 Minuten. Dass alles strikt nach Zeitplan verlief, war insbesondere Jens Voigt und Christoph Happe zu verdanken, die nicht nur die Uhr genau im Auge behielten, sondern auch hervorragend den schnellen Umbau über die Bühne brachten. Die Gruppen bedankten sich dafür trotz aller "Sprintstrapazen" mit ausgesprochener Spiellaune. Die Moonrockets um das Songwriterteam Daniel Schumacher und Christoph Jansen schossen direkt am frühen Freitagabend die bereits zahlreichen Fans mit originellem Britpoprock in den Orbit der Jülicher Musikszene. Der Funfraktion unter den Formationen der Herzogstadt war hauptsächlich eine frühe Startnummer zugedacht, die aber fast alle mit Bravour lösten. Ob The Squibs und Flabbergästing am ersten Tag oder Kamasutra und Masta Muh am zweiten, der Spaß, dabei zu sein, trieb die Musiker ohrenscheinlich zu Höchstleistungen an. Die ehrwürdigen Mokkafurchen ließen den ersten Tag zu später Stunde mit ihrem neuen Klassiker "Bier wird mit MF geschrieben" ausklingen. Doch auch der frühe Abend war bereits mit Hochkarätern besetzt, darunter New Noise Crisis am Freitag und Third Hand am Samstag. Während Erstere sich bereits für das Finale beim Musikpreis 2004 qualifizierten, stehen letztere immerhin im Halbfinale, das am nächsten Samstag in der Dürener Endart steigt. Mit dabei auch Psycho Luna und die Socks, die ebenfalls beim Jülich-Sampler-Release zum Staraufgebot gehörten. Erstaunlich, über welch' einen reichhaltigen Pool an guten Gruppen das Jülicher Land momentan verfügt. Die mehr oder weniger umstrukturierten Bands D-Sailors, The Remoter, My Grace, Dave's Diner oder The Riots haben so beinahe durchweg einen direkteren, professionelleren und oft auch härteren Druck für ihr herausragendes Songwriting bekommen. Die Metaller - neben NNC beim Festival Disdain, Injection und Noble Rot - haben sich längst zu einer stil- und spielsicheren Bank entwickelt. Auch der Nachwuchs braucht sich keine Sorge zu machen. Dafür sorgen Poppycock, Drastic Solution und allen voran Mindless Tadpole, die Kontakt zu den versierten Bands halten. Lediglich von Cheese & Onion hieß es Abschied nehmen, die sich quasi "posthum" noch einmal mit Ur-Gitarrist Markus Weiß präsentierte. Tschüss sangen zuletzt Manticor mit einem ihrer ersten Songs, dem "Lied am Bahndamm". Trotz monatelanger hiesiger Abstinenz rockten sie, als ob sie nie weggewesen wäre. Dabei lässt die Kulttruppe die Fans seit sechs Jahren auf das Zweitlingswerk warten. Mittlerweile könnten sie mit Samplerbeiträgen eine eigene CD veröffentlichen.
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