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![]() | Titelstory No. 17 - Februar/März 2002
Noble Rot
Drummer Johannes macht Cappucchino. Wie in alten Zeiten sitzt das Düsseldorf-Jülicher Quartett zusammen, stichelt und macht Jokes. EinKnistern liegt im Raum, ganz sacht über dem Kaffeeduft, fährt kitzelnd unter die Haut und flüstert: "Hier stimmt die Chemie." Dabei war die Story "Noble Rot" schon längst erzählt und aufgeschrieben, das Buch geschlossen und weg gestellt. Und ganz plötzlich finden sich die Vier in einem Proberaum und auf einer Bühne wieder, und das noch in exakt der Urformation, mit der sie 1991 gestartet sind. Inklusive Schlagzeuger Johannes Lisken, der bereits 1996 die Drumsticks streckte.
Die Geschichte sei schnell erzählt, resümiert Gitarrist/Sänger Stritt: "Wir standen ohne Schlagzeuger da, ein Freund hatte zugesagt. Das ging eine ganze Weile, aber das hat sich vom Stil unterschieden." Der Trommler war wohl eher ein Rock'n'Roller, und das passte offensichtlich nicht. "Wir sind eine sehr straighte Angelegenheit", erklärt Stritt den Unterschied, "rockiger, punkiger, härter." Johannes junxt: "Von welchem Jahrzehnt sprichst Du jetzt?"
Johannes Lisken
René hatte mit Ira in einer Independent-Band zusammen gespielt, aber so R.: "Irgendwie wurden wir nie vollständig." "Personalmangel", bestätigt Ira, "Gitarristen stiegen aus und Drummer wechselten." Johannes kam mit einer Southern-Rock-Band vorbeigetrommelt, die Ira und René managten. Als sie Johannes fragten, war schon klar, in welche Richtung es gehen sollte. In welche denn? Johannes gluckst: "Ja guck' sie dir doch an."
"Real Lust for Life" war der Titel der Produktion. Gute Kritiken in Rockhard, Metal Hammer, Visions, Heavy oder was?, Horror Infernal. Allein im Metal Hammer gab es 6 von 7 Punkten. "Das hatte vorher noch keine deutsche Nachwuchsband geschafft", zeigt sich Ira stolz. Prompt war sie im Monat darauf war Gastkritikerin beim Hammer. Die CD verkaufte sich weltweit mit 2500 bis 3000 Exemplaren recht gut, wurde nach Amerika und Japan exportiert. Im Land der aufgehenden Sonne setzte die Band sogar einen großen Teil der Auflage um. Zur dortigen Tour hat es leider nicht gereicht. Drei Videos wurden zudem in dieser Zeit gedreht. Eins davon, der Titeltrack "Real Lust for Life" lief gar bei Metalla auf VIVA. "Wir haben wochenlang auf das Video gewartet und dann kam's", zeigt sich Stritt immer noch ganz aufgeregt. "Die haben uns ja vorher angerufen", meint Ira nüchtern.
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