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Affenmagnet: Songs für ein Bier

 

"Wir wollten etwas haben, was sich doof anhört, für die guten Namen braucht man gute Musik," brummelt Sänger/Gitarrist Miki Wingens von der Linnicher Band "Affenmagnet". "Wir haben auch nach etwas Sinnlosem gesucht und uns erstmal kaputtgelacht." Schaut ernst drein, als ob er es genau so meint. Trommler Alfred Tempel ergänzt: "Gab's nicht, blieb kleben und die Platten stehen vorne drin."

"Wir habe uns erstmal drei Monate an den Namen gewöhnt," erzählt Bassist Roland Engelen. Miki fügt hinzu: "Wenn man zwei Jahre ohne Namen ist und dann einen hat, dann muss man sich erst mal daran gewöhnen." Da kann sich auch Alfred nicht weiter zurückhalten: "Wir haben erst gerufen: Ohne Namen, ohne Namen."

 

Affenmagnet01

 

Miki Wingens, Bernd Cremer, Alfred Tempel

Roland Engelen

 

Ziemlich chaotisch, das Ganze. Aber was ist denn ein Affenmagnet nun überhaupt? Im Internet hätten sie als einzige Erklärung gefunden: Magnet mit Affenkopf, kann man an den Kühlschrank heften. Aha. O-Ton Alfred: " Er bleibt halt kleben, und wenn es nur am Kühlschrank ist." Und wie kommt man auf so etwas? "Die Idee kommt von meiner Exband, die waren ein Affenmagnet," bemerkt Roland. "Zieht alle Affen an, obwohl es gar nichts bringt. Innen zerfleischen sie sich." Und dann trägt er wie beiläufig nach: "Der Name hat viel Sinn."

Auf die Frage, mit welchem Affentheater das Publikum rechnen muss, fällt das Stichwort "Apecore". Und das ist? "Rock'n'Roll," bestätigt Miki. Es sei Deutschrock der härteren Gangart, viele Einflüsse, sehr abwechslungsreich. "Keine Schubladenmusik, jeder Song entsteht neu, ohne zu denken, ich muss jetzt dieses oder jenes Riff spielen, hier steht der Song im Blick," bemerkt Bernd Cremer, der andere Gitarrist, der Band. "Die Frage bei der Band lautet: Wie kann man sich gegenseitig unterstützen, nicht wie kann ich besser, schneller sein und den anderen übertreffen. "Und nur deutsche Texte."

"Einfach nur so, nix Politisches," fällt Alfred ein, "ich kann den englischen Kram nicht mehr hören." "Lieder, um dabei ein Bier aufzumachen, um gute Laune zu verbreiten," berichtet Miki, worauf er einigermaßen verwunderte Blicke erntet. "Ich seh dich fallen, platsch." Worum geht es denn da? Der Song heißt eigentlich "Hauptgewinn" und Alfred hat den Text geschrieben: "Mich hat ein Mann von der SKL Lotterie angerufen. Ich habe ihm direkt gesagt, dass ich nicht spiele. Der ließ aber nicht locker. Da habe ich einfach aufgelegt. Der verdient sich ne goldene Nase und findet das noch gut."

Die Stücke erzählen, wie das Leben so sei, meint Bernd. Und sie tragen Titel wie "Beton" oder "Fenster". "Alles wird zubetoniert, hier kommt schon wieder ne Straße hin," beschwert sich Alfred. Roland: "Ist auch zwischenmenschlich gemeint." Entstanden sei das Stück "Beton" in einer ruhigen Stunde, berichtet Alfred, Miki nickt: "Ja, in Erinnerung an ?Karl der Käfer'." Bernd schnaubt: "Ja klar, Musik, bei der du ein Bier aufmachst." Alle sprechen durcheinander: "Und dann lass ich mich von einer Straßenbahn überfahren."

 

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